Sperrwandler

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Benutzung des Programms

Hinweis 1: Die Kurvenerläufe für Ströme und Spannungen werden mittels des Induktiosgesetzes berechnet. Sie stellen keine inkrementale Simulation der Schaltung dar, wie es beispielsweise das Programm PSpice tut. In den Berechnungen werden die Dioden-Durchlaßspannungen mit UF = 0,7V berücksichtigt, die Transistoren werden als ideale Schalter aufgefaßt.

Hinweis 2: Die Berechnungen werden für einen Wirkungsgrad η=1 durchgeführt. Dies ist beim Sperrwandler bei weitem nicht der Fall. Der Wirkungsgrad ist maßgeblich bestimmt durch die Kopplung der Primär- und Sekundärwicklung. Sind die Windungszahlen N1 und N2 sehr unterschiedlich (in der Regel bei kleiner Ausgangsspannung), so wird die Kopplung zwischen Primär- und Sekundärseite schlecht sein und ein niedriger Wirkungsgrad von 65 bis 70% ist die Folge. Sind die Windungszahlen N1 und N2 näherungsweise gleich, so kann man eine sehr gute Kopplung und damit einen Wirkungsgrad größer 90% erreichen. Um ein realistisches Ergebnis für den primären Strom I1, die primäre Induktivität L1 und den Kernvorschlag zu erhalten, sollten Sie den gewünschten Ausgangsstrom um einen realistischen Faktor 1/η korrigieren.

Hinweis 3: Sperrwandler können mehrere, voneinander galvanisch getrennte, geregelte Ausgangsspannungen haben, beispielsweise +5V, +15V, -15V. In diesem Falle muß nur eine Spannung geregelt werden (beispielsweise die +5V). Die anderen Spannungen laufen im Verhältnis ihrer sekundären Windungszahlen mit.

Sperrwandler mit mehreren Ausgangsspannungen

Um eine solche Anwendung mit unserem Programm zu berechnen, addieren Sie alle Ausgangsleistungen und ordnen diese einer Ausgangsspannung zu (beispielsweise Ua1). Wenn danach ein geeigneter Kern mit einer sekundären Windungszahl berechnet ist, können Sie die fehlenden Windungen im Verhältnis der Ausgangsspannungen hinzufügen (in unserem Beispiel Na2 und Na3).

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Verwendung

Der Sperrwandler (englisch: Flyback-converter) gehört zu den primär getakteten Wandlern, d.h. er besitzt eine galvanische Trennung zwischen Ein- und Ausgang. Sperrwandler können mehrere, voneinander galvanisch getrennte, geregelte Ausgangsspannungen haben.
Sperrwandler werden heute in vielen netzbetriebenen Elektronikgeräten kleiner bis mittlerer Leistung (wenige Watt bis ca. 500W) eingesetzt, wie z.B. Fernsehgeräte.

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Funktionsprinzip

Sperrwandler
Abbildung 1: Sperrwandler

Sperrwandler zeichnen sich durch geringen Bauteilaufwand aus.
Sie haben gegenüber fast allen anderen Schaltnetzteilen den Vorteil, daß man mehrere, galvanisch getrennte und geregelte Ausgangsspannungen verwirklichen kann.

Der Transistor arbeitet als Schalter, der mittels einer pulsweitenmodulierten Steuerspannung ein- und ausgeschaltet wird.
Während der Leitendphase des Transistors ist die Primärspannung U1 gleich der Eingangsspannung Ue und der Strom I1 steigt linear an.
Während dieser Phase wird Energie in den sogenannten Speichertransformator geladen.
Die Sekundärwicklung ist in dieser Phase stromlos, weil die Diode sperrt.
Wird der Transistor nun gesperrt, so wird I1 unterbrochen und die Spannungen am Transformator polen sich wegen des Induktionsgesetzes um.
Die Diode wird nun leitend und die Sekundärwicklung gibt die Energie an den Ausgangs-Kondensator weiter.

Während der Leitendphase des Transistors ist die Drain-Source-Spannung Uds gleich Null.
Während der Sperrphase wird die Ausgangsspannung auf die Primärseite rücktransformiert, sodaß dann die Drain-Source-Spannung theoretisch den Wert Uds = Ue+Ua ·N1/N2 annimmt.
Beim Betrieb am 230V/50Hz-Netz entstehen so bei üblicher Dimensionierung des Sperrwandlers am Transistor ca. 700V. In der Praxis liegt diese Spannung sogar noch höher, weil eine Induktionsspannung infolge der Transformatorstreuinduktivitäten dazukommt. Der Transistor in Sperrwandlern für das 230V-Netz muß daher mindestens eine Sperrspannung von 800V haben.

Der Transformator ist kein "normaler" Transformator. Vielmehr hat er die Aufgabe Energie während der Leitendphase des Transistors zu speichern und diese während der Sperrphase an die Sekundärseite abzugeben. Der Transformator ist demnach eine Speicherdrossel mit Primär- und Sekundärwicklung. Er hat deswegen einen Luftspalt. Transformatoren für Sperrwandler heißen daher Speichertransformator.
Damit die mit dem Primärstrom eingespeicherte Energie beim Ausschalten des Transistors sekundärseitig wieder abgegeben werden kann, müssen beide Wicklungen sehr gut magnetisch gekoppelt sein.

Sperrwandler
kontinuierlicher Betrieb
Sperrwandler
diskontinuierlicher Betrieb
Abbildung 2: Betriebsarten des Sperrwandlers


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Tips

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Mathematische Grundlagen

Folgende Größen in den Eingabefeldern müssen eingegeben werden:

Ue_min , Ue_max , Ua , Ia und f

Mittels dieser Größen macht das Programm einen Vorschlag für L1 und N1/N2:

Für die Berechnung der Kurvenverläufe muß für die weitere Berechnung eine Fallunterscheidung gemacht werden, nämlich zwischen kontinuierlichem und diskontinuierlichem Betrieb:
ΔIL1=(1/f) ·(1/L1) ·(Ua+UF) ·(N1/N2) ·Ue/((Ua+UF) ·(N1/N2)+Ue) und
I'L1 = Ia ·(1/(N1/N2)) ·(Ue+(Ua+UF) ·(N1/N2))/Ue
(I'L1 ist ein Ersatzwert, der sich aus Primär- und Sekundärstrom zusammensetzt.)

Daraus folgt:

  1. Für ΔIL1<2I'L1 liegt der kontinuierliche Betrieb vor und es gilt:
    t1 = (1/f) ·(Ua+UF) ·(N1/N2)/((Ua+UF) ·(N1/N2)+Ue),
    ΔIL1 = 1/L1 ·Ue ·t1
    I1max=IL1 + 1/2 ΔIL1
    I2max = I1max ·N1/N2


  2. Für ΔIL1> 2I'L1 liegt der diskontinuierliche Betrieb vor und es gilt:
    t1 = sqrt(2Ia ·L1 ·(Ua+UF)/(f ·Ue2) ,
    t2 = t1 ·((Ua+UF) ·N1/N2+Ue)/((Ua+UF) ·N1/N2) und
    I1max = 1/L1 ·Ue ·t1
    I2max = I1max ·N1/N2




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