Benutzung des Programms
Hinweis 1: Die Kurvenerläufe für Ströme und Spannungen werden mittels des Induktiosgesetzes berechnet. Sie stellen keine inkrementale Simulation der Schaltung dar, wie es beispielsweise das Programm PSpice tut. In den Berechnungen werden die Dioden-Durchlaßspannungen mit UF = 0,7V berücksichtigt, die Transistoren werden als ideale Schalter aufgefaßt.
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Die Werte aller Eingabefelder können verändert werden.
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Wenn Sie ein Eingabefeld leer lassen, wird ein Standardwert eingesetzt.
Dieser wird nach Verlassen des jeweiligen Feldes angezeigt.
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Das Schaltnetzteil arbeitet in einem bestimmten Eingangsspannungsbereich, den Sie mit
Ue_min und Ue_max festlegen.
Hinweis:
- Im europäischen Netz 230V +/-10% und Brückengleichrichtung mit nachfolgender Siebung
(Brumm ca. 10%) liegt der Eingangsspannungsbereich bei
Ue_min= 250V bis Ue_max= 360V.
- Für Weitbereichsnetzteile im Netzspannungsbereich von 100Vac-10% (Japan) bis
240Vac+6% (Groß Britannien) liegt der Eingangspannungsbereich bei
Ue_min= 110V bis Ue_max= 360V.
- Bei Einsatz einer Power Factor Vorregelung liegt der Eingangsspannungsbereich bei
Ue_min= 360V bis Ue_max= 400V.
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Das Programm benötigt die Daten für die Ausgangsspannung Ua und den
Ausgangsstrom Ia.
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Die Schaltfrequenz f ist die Frequenz, mit der der Transistor angesteuert wird.
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Wenn das Kästchen "Vorschlag" vor dem Eingabefeld für die Primärinduktivität L1
aktiviert ist, wird
Ihnen ein Wert für L1 vorgeschlagen.
Dieser ist so ausgelegt, daß sich bei mittlerem Ue = (Ue_max+Ue_min)/2 die Grenze zwischen lückendem
und nicht lückendem Betrieb ergibt.
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Wenn das Kästchen "Vorschlag" vor dem Eingabefeld "N1/N2" aktiviert ist,
wird Ihnen ein Wicklungsverhältnis N1/N2 vorgeschlagen.
Dieses ist so ausgelegt, daß bei mittlerer Eingangsspannung
N1/N2= Ue/Ua ist.
Daraus folgt unmittelbar, daß bei mittlerer Eingangsspannung die Spannungsbelastung
des Transistors Uds= 2Ue ist.
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Sollten Sie mit unseren Vorschlägen nicht zufrieden sein, so können Sie selbst ein N1/N2
oder ein L1 wählen. Das jeweilige Kontrollkästchen "Vorschlag" deaktiviert sich dann selbständig.
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Das Eingabefeld Ue legt fest, für welche Eingangsspannung die Diagramme auf der rechten
Seite angezeigt werden sollen. Ue muß zwischen Ue_min und Ue_max liegen.
Hinweis 2: Die Berechnungen werden für einen Wirkungsgrad η=1 durchgeführt. Dies ist beim Sperrwandler bei weitem nicht der Fall. Der Wirkungsgrad ist maßgeblich bestimmt durch die Kopplung der Primär- und Sekundärwicklung. Sind die Windungszahlen N1 und N2 sehr unterschiedlich (in der Regel bei kleiner Ausgangsspannung), so wird die Kopplung zwischen Primär- und Sekundärseite schlecht sein und ein niedriger Wirkungsgrad von 65 bis 70% ist die Folge. Sind die Windungszahlen N1 und N2 näherungsweise gleich, so kann man eine sehr gute Kopplung und damit einen Wirkungsgrad größer 90% erreichen. Um ein realistisches Ergebnis für den primären Strom I1, die primäre Induktivität L1 und den Kernvorschlag zu erhalten, sollten Sie den gewünschten Ausgangsstrom um einen realistischen Faktor 1/η korrigieren.
Hinweis 3: Sperrwandler können mehrere, voneinander galvanisch getrennte, geregelte Ausgangsspannungen haben, beispielsweise +5V, +15V, -15V. In diesem Falle muß nur eine Spannung geregelt werden (beispielsweise die +5V). Die anderen Spannungen laufen im Verhältnis ihrer sekundären Windungszahlen mit.
Um eine solche Anwendung mit unserem Programm zu berechnen, addieren Sie alle Ausgangsleistungen und ordnen diese einer Ausgangsspannung zu (beispielsweise Ua1). Wenn danach ein geeigneter Kern mit einer sekundären Windungszahl berechnet ist, können Sie die fehlenden Windungen im Verhältnis der Ausgangsspannungen hinzufügen (in unserem Beispiel Na2 und Na3).
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Verwendung
Der Sperrwandler (englisch: Flyback-converter) gehört zu den primär
getakteten Wandlern, d.h. er besitzt eine galvanische Trennung zwischen Ein- und Ausgang.
Sperrwandler können mehrere, voneinander galvanisch getrennte, geregelte Ausgangsspannungen
haben.
Sperrwandler werden heute in vielen netzbetriebenen Elektronikgeräten kleiner bis
mittlerer Leistung (wenige Watt bis ca. 500W) eingesetzt,
wie z.B. Fernsehgeräte.
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Funktionsprinzip
Abbildung 1: Sperrwandler
Sperrwandler zeichnen sich durch geringen Bauteilaufwand aus.
Sie haben gegenüber fast allen anderen Schaltnetzteilen den Vorteil,
daß man mehrere, galvanisch getrennte und geregelte Ausgangsspannungen verwirklichen kann.
Der Transistor arbeitet als Schalter, der mittels einer pulsweitenmodulierten Steuerspannung
ein- und ausgeschaltet wird.
Während der Leitendphase des Transistors ist die Primärspannung U1 gleich
der Eingangsspannung Ue und der Strom I1 steigt linear an.
Während dieser Phase wird Energie in den sogenannten Speichertransformator geladen.
Die Sekundärwicklung ist in dieser Phase stromlos, weil die Diode sperrt.
Wird der Transistor nun gesperrt, so wird I1 unterbrochen und die Spannungen am
Transformator polen sich wegen des Induktionsgesetzes um.
Die Diode wird nun leitend und die Sekundärwicklung gibt die Energie an den Ausgangs-Kondensator weiter.
Während der Leitendphase des Transistors ist die Drain-Source-Spannung Uds gleich Null.
Während der Sperrphase wird die Ausgangsspannung auf die Primärseite rücktransformiert,
sodaß dann die Drain-Source-Spannung theoretisch den Wert
Uds = Ue+Ua ·N1/N2 annimmt.
Beim Betrieb am 230V/50Hz-Netz entstehen so bei üblicher Dimensionierung des Sperrwandlers am Transistor ca. 700V.
In der Praxis liegt diese Spannung sogar noch höher, weil eine Induktionsspannung infolge der
Transformatorstreuinduktivitäten dazukommt.
Der Transistor in Sperrwandlern für das 230V-Netz muß daher mindestens eine Sperrspannung von
800V haben.
Der Transformator ist kein "normaler" Transformator. Vielmehr hat er die Aufgabe Energie während
der Leitendphase des Transistors zu speichern und diese
während der Sperrphase an die Sekundärseite abzugeben.
Der Transformator ist demnach eine Speicherdrossel mit Primär- und Sekundärwicklung.
Er hat deswegen einen Luftspalt. Transformatoren für Sperrwandler heißen daher Speichertransformator.
Damit die mit dem Primärstrom eingespeicherte Energie beim Ausschalten des Transistors sekundärseitig
wieder abgegeben werden kann, müssen beide Wicklungen sehr gut magnetisch gekoppelt sein.
kontinuierlicher Betrieb
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diskontinuierlicher Betrieb
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Abbildung 2: Betriebsarten des Sperrwandlers
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Tips
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Je größer N2 gewählt wird, desto kleiner wird die Spannungsbelastung
Uds am Transistor.
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Bei gerade nicht lückendem Betrieb bei Ue = Ue_min erhält
man die kleinste Trafogröße.
Allerdings arbeitet der Sperrwandler in diesem Fall bei allen anderen Eingangsspannungen
im lückenden Betrieb. Die Schaltverluste in den Halbleitern werden dadurch recht groß.
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Die höchste Spannung Uds entsteht bei Ue = Ue_max.
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Folgende Größen in den Eingabefeldern müssen eingegeben werden:
Ue_min , Ue_max , Ua , Ia
und f
Mittels dieser Größen macht das Programm einen Vorschlag für L1 und N1/N2:
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L1 = Uem2 /(8 ·(Ua+UF) · Ia ·f) und
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N1/N2 = Uem /(Ua+UF)
mit UF = 0,7V (Dioden-Durchflußspannung) und Uem = (Ue_max+Ue_min)/2 (mittlere Eingangsspannung)
Für die Berechnung der Kurvenverläufe muß für die weitere Berechnung eine Fallunterscheidung gemacht werden, nämlich zwischen kontinuierlichem und diskontinuierlichem Betrieb:
ΔIL1=(1/f) ·(1/L1) ·(Ua+UF) ·(N1/N2) ·Ue/((Ua+UF) ·(N1/N2)+Ue) und
I'L1 = Ia ·(1/(N1/N2)) ·(Ue+(Ua+UF) ·(N1/N2))/Ue
(I'L1 ist ein Ersatzwert, der sich aus Primär- und Sekundärstrom zusammensetzt.)
Daraus folgt:
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Für ΔIL1<2I'L1 liegt der kontinuierliche Betrieb vor und es gilt:
t1 = (1/f) ·(Ua+UF) ·(N1/N2)/((Ua+UF) ·(N1/N2)+Ue),
ΔIL1 = 1/L1 ·Ue ·t1
I1max=IL1 + 1/2 ΔIL1
I2max = I1max ·N1/N2
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Für ΔIL1> 2I'L1 liegt der diskontinuierliche Betrieb vor und es gilt:
t1 = sqrt(2Ia ·L1 ·(Ua+UF)/(f ·Ue2) ,
t2 = t1 ·((Ua+UF) ·N1/N2+Ue)/((Ua+UF) ·N1/N2) und
I1max = 1/L1 ·Ue ·t1
I2max = I1max ·N1/N2