Halbbrücken - Durchflußwandler

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Benutzung des Programms

Hinweis: Die Kurvenerläufe für Ströme und Spannungen werden mittels des Induktiosgesetzes berechnet. Sie stellen keine inkrementale Simulation der Schaltung dar, wie es beispielsweise das Programm PSpice tut. In den Berechnungen werden die Dioden-Durchlaßspannungen mit UF = 0,7V berücksichtigt, die Transistoren werden als ideale Schalter aufgefaßt.


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Verwendung

Der Halbbrücken-Durchflußwandler (englisch: Two transistors forward converter) erzeugt eine galvanisch getrennte Ausgangsspannung. Er ist für eine Ausgangssleistung bis einige 100W geeignet.

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Funktionsprinzip

Halbbrückendurchflußwandler
Abbildung 1: Halbbrückendurchflußwandler

Für die folgende Funktionsbeschreibung der Schaltung sei vereinfachend angenommen, daß der Transistor und die Diode keinen Spannungsabfall während der jeweiligen Einschaltphasen haben. Im Programm wird die Diode mit der Durchflußspannung UF=0,7 V berücksichtigt.

Die beiden Transistoren werden mit einer pulsweitenmodulierten Spannung gleichzeitig ein- und ausgeschaltet.
Der Durchflußwandler überträgt die Energie während der Leitendphase der Transistoren. In dieser Phase ist die Spannung U1 gleich der Eingangsspannung Ue. Die Wicklung N2 ist gleichsinnig mit N1 gewickelt, sodaß in der Leitendphase an N2 die Spannung U2 = Ue ·N2/N1 anliegt. Die Spannung U2 lädt über die Drossel L den Ausgangskondensator.

Während der Sperrphase ist N2 stromlos. Die Speicherdrossel L zieht ihren Strom über die Freilaufdiode D3. Die Spannung U3 ist in dieser Zeit Null (genau:-0,7V).

Während der Sperrphase muß der magnetische Fluß im Transformator abgebaut werden. Der Transformatorkern wird über N1 und die primärseitigen Dioden gegen die Eingangsspannung Ue entmagnetisiert. Dadurch benötigt die Entmagnetisierung die gleiche Zeit, wie die Aufmagnetisierung. Die Transistoren müssen daher mindestens ebensolange ausgeschaltet bleiben, wie sie vorher eingeschaltet waren. Das maximale Tastverhältnis t1/T dieses Wandlers darf daher nie höher als 50% werden.

Die Spannung U3 ist demnach eine pulsweitenmodulierte Spannung, die zwischen den Werten Null und Ue ·N2/N1 springt. Der nachfolgende Tiefpaß, gebildet aus der Drossel und dem Ausgangskondensator, bildet den Mittelwert von U3. Daher gilt für den kontinuierlichen Betrieb (IL wird nie Null):

Ua = Ue ·(N2/N1) ·(t1/T)

Mit der Bedingung, daß das Tastverhältnis nicht größer als 50% werden darf, ergibt sich eine Bedingung für das Windungszahlenverhältnis:

N2/N1 muß größer sein als 2 ·Ua/Ue_min.

Im Programm wird für den Vorschlag N1/N2 dieser Wert mit 0,95 multipliziert, damit die Entmagnetisierung des Kerns auch bei minimaler Eingangsspannung, d.h. bei maximalem Tastverhältnis, sichergestellt ist.

Für die Bemessung der Drossel L gilt das Gleiche, wie für den Abwärtswandler. Man unterscheidet ebenfalls zwischen diskontinuierlichem und kontinuierlichem Betrieb, je nachdem, ob der Drosselstrom im stationären Betrieb zwischenzeitlich Null wird oder nicht.

Für den kontinuierlichen Betrieb gilt:

Ua = U3 ·(t1/T) = Ue ·(N2/N1) · (t1/T)

Die Ausgangsspannung ist im kontinuierlichen Betrieb nur vom Tastverhältnis und der Eingangsspannung abhängig, sie ist lastunabhängig. Der Strom IL hat dreieckförmigen Verlauf. Sein Mittelwert ist durch die Last bestimmt. Seine Welligkeit ΔIL ist von L abhängig und kann mit Hilfe des Induktionsgesetzes berechnet werden.
Mit Ua = Ue ·(N2/N1) ·t1/T und einer gewählten Schaltfrequenz f gilt für den kontinuierlichen Betrieb:

ΔIL = (1/L)(Ue · (N2/N1)-Ua)(Ua/ (Ue ·N2/N1))(1/f)

Die Stromwelligkeit ist lastunabhängig. Der Mittelwert des Stromes IL ist gleich dem Ausgangsstrom Ia.

Bei kleinem Laststrom, nämlich wenn Ia < ΔIL/2 ist, wird der Strom in jeder Periode zu Null. Man nennt dies den lückenden Betrieb bzw. diskontinuierlichen Betrieb (englisch: discontinous mode). In diesem Falle gelten die oben angegebenen Berechnungen nicht mehr.
Indem Moment, indem der Drosselstrom Null wird, springt die Spannung U3 auf den Wert Ua. Die Dioden-Sperrschichtkapazität bildet dann mit der Drosselinduktivität einen Schwingkreis, der durch den Spannungssprung an der Diode D3 angeregt wird. Die Spannung U3 ist dann eine abklingende Schwingung.

Halbbrückendurchflußwandler
kontinuierlicher Betrieb
Halbbrückendurchflußwandler
diskontinuierlicher Betrieb
Abbildung 2: Betriebsarten des Halbbrückendurchflußwandlers



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Tips


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Mathematische Grundlagen

Folgende Größen in den Eingabefeldern müssen eingegeben werden:

Ue_min , Ue_max , Ua , Ia und f

Mittels dieser Größen macht das Programm einen Vorschlag für N1/N2 und L:

Für die Berechnung der Kurvenverläufe, als auch für die Berechnung von "ΔIL bei Ue_max", muß für die weitere Berechnung eine Fallunterscheidung gemacht werden, nämlich zwischen kontinuierlichem und diskontinuierlichem Betrieb:

ΔIL=(1/f) ·(U'e-Ua) ·(Ua+UF)/(U'e+UF) ·(1/L)
mit U'e = Ue/N1/N2-UF

Daraus folgt:

  1. Für ΔIL<2Ia liegt der kontinuierliche Betrieb vor und es gilt:
    t1 = (1/f) ·(Ua+UF)/(U'e+UF),
    ΔIL = 1/L ·(U'e-Ua) ·t1 und
    Imax=Ia + 1/2 ΔIL

  2. Für ΔIL>2 Ia liegt der diskontinuierliche Betrieb vor und es gilt:
    t1 = sqrt(2Ia ·L ·(Ua+UF)/(f ·(U'e-Ua) ·(U'e+UF)),
    t2 = t1 ·(U'e+UF)/(Ua+UF) und
    Imax = 1/L ·(U'e-Ua) ·t1







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